Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat einen neuen Wettbewerb ausgeschrieben (Sponsor ist die DVAG): Ab Januar 2010 wird der "DVAG Fairplay-Sieger des Monats" gesucht. Auf der Webseite

www.dvag-fairplay-sieger.de

können von sämtlichen Beteiligten (z.B. Spielern, Trainern, Schiedsrichtern, aber auch Zuschauern) faire Aktionen gemeldet werden. Eine Jury des FLVW wählt die fairsten aus, diese treten dann in einem Online-Voting gegeneinander an. Gewinnen können die Vereine (neben der Reputation, die eine solche Aktion zweifelsohne mit sich bringt) einen Pokal und zwei Eintrittskarten zu einem Bundesligaheimspiel von Bochum, Dortmund oder Schalke.

Als Beispiele für Fairplay werden u.a. genannt:

- ein Spieler/Trainer, der zum Nachteil der eigenen Mannschaft eine Schiedsrichterentscheidung korrigiert

- ein Spieler, der eine aussichtsreiche Aktion abbricht, um einem verletzten Gegenspieler zu helfen

- ein Spieler/Trainer, der einen oder mehrere Spieler seiner Mannschaft in bemerkenswerter Weise zu fairem Verhalten auffordert

- ein Trainer, der einen auffällig unfairen Spieler auswechselt, obwohl dieser noch nicht von einem Platzverweis bedroht ist

- ein gefoulter Spieler, der durch eine demonstrative Geste gegenüber dem foulenden Spieler aufkommende Emotionen beruhigt

- ein Vereinsmitarbeiter, der sich bemüht, Zuschauer zu fairem Verhalten zu veranlassen

Es gibt sicherlich noch mehr Aktionen, die unter Fairplay fallen. Weitere Informationen zum Wettbewerb finden sich unter den Wettbewerbsbedingungen.

Besonders interessant ist der erste Monat dieses Wettbewerbs für die KL C1 Arnsberg, die bekanntlich bereits am 31.01.2010 ihren Spielbetrieb wieder aufnimmt. Da das im Gesamtgebiet des FLVW nicht auf viele Ligen zutreffen dürfte, hätte eine Fairplayaktion an diesem Spieltag (oder dem nächsten, da Meldungen bis zum 7. des Folgemonats berücksichtigt werden) meiner Meinung nach nicht nur gute Aussichten, ausgewählt zu werden, sondern sogar zu gewinnen.

Aber wie beweißt man die Aussage einer Person?
Es könnte ja auch z.B. einer sagen ich xy habe bei meinem Tor dem Schiedsrichter gesagt, dass ich im Abseits stand. Sonst hätte er das Tor gegeben.

Dazu kann ich natürlich nichts sagen. Die eingehenden Meldungen werden ja vor der Veröffentlichung von der FLVW-Jury "geprüft", wie auch immer das vonstatten gehen mag. Vielleicht werden die Beteiligten dazu befragt. Außerdem fände ich es höchst "unfair", auf diese Weise einen "Fairplay-Wettbewerb" gewinnen zu wollen. Beliebt würde sich jemand, der das versucht, bei einem Verein jedenfalls nicht machen (und kann auch laut Wettbewerbsbedingungen ausgeschlossen werden).