Schlusslicht Oesbern mit zweitem Sieg in Folge

FUSSBALL, KREISLIGA A Kemper-Schützlinge wittern nach 3:0 über indisponierten Lokalrivalen BSV Menden II wieder Morgenluft im Abstiegskampf - Drei krasse Abwehrfehler der Gäste begünstigen frühe Entscheidung

SV Oesbern - BSV Menden II 3:0 (2:0)Der Jahresauftakt-Sieg in Kalthof war also keine Eintagsfliege: Der SVÖ feiert erstmals in dieser Saison zwei "Dreier" hintereinander und darf sich plötzlich wieder zumindest leise Hoffnungen machen, dem Abstieg in die B-Liga zu entgehen.

Die BSV-Reserve war aber auch ein denkbar angenehmer Gegner. Spielerisch zunächst deutlich überlegen, versiebten die Rother-Schützlinge einige "Hochkaräter" und leisteten sich dann auch noch haarstäubende Schnitzer in der Abwehr, die Oesbern eiskalt nutzte. Bereits nach drei Minuten lag das 0:1 förmlich in der Luft, doch Nellißen scheiterte nach Lenzes Freistoß an Keeper Östreich, der zudem das Glück des Tüchtigen beim an die Lattenunterkante klatschenden Nachschuss von Fabio Costa hatte. Den Fehler von Storma bügelte Östreich reaktionsschnell aus, machte gegen Heidenreich die kurze Ecke zu, pflückte zudem einen Freistoß des besten Mendeners aus dem Dreick (28.). Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:0 für die Hausherren. Und auch hier war Östreich maßgeblich beteiligt, denn sein Abschlag landete bei Storma, der die fehlende Defensivabsicherung des BSV mit einem wuchtigen Schuss über Schilling hinweg nutzte. Die schwere Knieverletzung von Potthoff, der mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gefahren wurde, trübte zwar die Stimmung im SVÖ-Lager, doch die hellte sich in der 36. Minute schlagartig auf, als Gersdorf, der längst einen Auswechselwunsch geäußert hatte, nach grobem Aufbaufehler von Fabio Costa das 2:0 markierte.

Gemessen an den Feldanteilen war damit der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, doch irgendwie hatten sich die Kemper-Schützlinge die Führung doch verdient, denn sie machten mit hoher Laufbereitschaft und Zweikampfstärke die technischen Nachteile wett, zeigten sich zudem vor dem gegnerischen Tor als verblüffend nervenstark. Diese Eigenschaft demonstrierte direkt nach dem Seitenwechsel auch Oliver Behme, der nach Ständekes "Luftloch" auf 3:0 erhöhte und damit alle BSV-Absichten, dem Derby eine Wende zu geben, ad absurdum führte.

Den Mendenern fehlte es schlichtweg am nötigen Biss, um diese Nackenschläge wegzustecken. Selbst die optischen Vorteile verwischten sich, als einzige echte Torchance sprang ein Kopfball von Rother (52.) heraus. Oesbern beschränkte sich zwar weiterhin auf Defensivarbeit mit gelegentlichen Kontern, war dem 4:0 aber zwei Mal ganz nahe. Kubik traf sogar ins Netz, stand jedoch im Abseits. Genauso fühlten sich die BSV-Kicker, die nach dem 2:6 gegen Bösperde erneut einem Kellerkind unterlegen waren.bg

(Quelle: Mendener Zeitung vom 29. März 2010)