Ein Hennener Triumph bei der FC-Premiere

Iserlohn. Riesenjubel beim SC Hennen! Die Zebras zerstörten die Hoffnungen des Fusionsvereins auf eine gelungene Premiere, und sie ließen sich am Hemberg von ihren Anhängern nur zu gern feiern. Der FC hingegen musste gleich im ersten Spiel erfahren, dass diese Serie kein Zuckerschlecken wird. Fußball-Landesliga: FC Iserlohn - SC Hennen 0:1 (0:0). Erstes Meisterschaftsspiel auf lokaler Bühne, herrliches Sommerwetter und eine prickelnde Ausgangssituation: Auf der einen Seite der ambitionierte neue Verein, auf der anderen eine verschworene Einheit, die dem Titelaspiranten nur zu gern ein Bein stellen wollte. Die wirklich gute Kulisse überraschte daher nicht, und man sah auf der Tribüne viele Fußballfreunde, die schon sehr lange nicht mehr den Weg zum Hemberg gefunden haben. Sie kamen durchaus auf ihre Kosten - vor allem in der ersten halben Stunde. Denn da schlugen beide Mannschaften ein flottes Tempo an, und die Gastgeber zeigten deutlich, welches spielerische Potenzial sie besitzen. Hennen hatte reichlich Defensivarbeit zu verrichten und konnte froh sein, dass beim klar dominanten FC die Feinabstimmung noch fehlte. So blieben die klaren Chancen rar, aber es gab sie. Vincenzo Burgios Schrägschuss wäre ein Tor wert gewesen (19.), und gemeinsam mit Bruder Dennis vergab er sieben Minuten später die doppelte Kopfballchance. Danach war Szymaniak an der Reihe, ehe eine Zwangspause (Akdeniz musste behandelt werden), dem Iserlohner Spiel offenkundig den Schwung raubte. Bis zur Pause gelang nichts mehr, während Hennen immer besser ins Rollen kam. Und die Gäste besaßen sogar eine erstklassige Chance. Nach einer Serie von Querschlägern und Abprallern landete der Ball bei Markovic, doch dessen Schuss lenkte FC-Keeper Dill mit einer Blitzreaktion über die Latte (37.). "Ein gutes Spiel, aber keiner will ein Tor schießen", analysierte KreisJugendübungsleiter Karsten Schlette in der Pause, und Hennens Kreisvorstandsmitglied Horst Reimann prognostizierte: "Das gibt ein Unentschieden". Die Experten schienen lange Zeit richtig zu liegen. Die Iserlohner bauten im zweiten Durchgang ab. Sie leisteten sich viele Abspielfehler, vom zunächst sehr lobenswerten Elan blieb fast nichts mehr übrig. Herausgespielte Torchance konnte man an einer Hand abzählen, und auf Schüsse aus der Distanz wurde gleich ganz verzichtet. Und die Hennener? Sie spielten wie eine Mannschaft, die eigentlich auf einen Punkt aus ist, und die nach einer Stunde merkt, dass man eigentlich auch auf Sieg spielen kann. Die Gäste wirkten sehr kompakt und gut geordnet in ihrer gesamten Defensivarbeit, sie gefielen durch Zweikampfstärke und mehr und mehr auch durch forsche Vorstöße. Markovics Abseitstor hätte ein Warnschuss für den FC sein können (58.), aber der fand einfach keine Linie mehr. Wo war der Taktgeber, wo der Antreiber? Nach knapp 70 Minuten bewies dann Peter Habermann den richtigen Riecher. Er schickte Welf-Alexander Wemmer aufs Feld, und der zeigte gleich mit seiner ersten Aktion, wie es gemacht wird. Iserlohner Ballverlust im Mittelfeld, ein steiler Pass, eine maßgerechte Vorarbeit von Öztürk, und Wemmer behielt vor Dill die Nerven. Eine echte Reaktion der Hausherren blieb aus. Die Mannschaft fand kein Mittel mehr, um die Gäste in Bedrängnis zu bringen, die durch Hederich das zweite Tor verpassten. Aber es langte auch so, zur FC-Premiere feierte nur Hennen. quelle: IKZ