Spielabbruch in Ostwig

Das Heimspiel des FC Ostwig / Nuttlar gegen Anadoluspor Ramsbeck fand bereits nach 65 Minuten ein unrühmliches Ende. Die Partie musste beim Stand von 5:1 für die Hausherren aufgrund zu vieler Platzverweise der Gäste gemäß den DfB-Regeln abgebrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt mussten gleich 4 Spieler von Anadoluspor das Feld vorzeitig verlassen. Die Vorzeichen für einen schönen Fußballsonntag standen eigentlich nicht schlecht. Die Sonne schien auf das Loh, so dass viele Zuschauer den Weg zum Sportplatz in Kauf nahmen. Der FC begann gleich druckvoll und kam bereits nach 10 Minuten zu 2 Großchancen, die allerdings leichtfertig vergeben wurden. Der Gast aus Ramsbeck fand zu Beginn nicht ins Spiel und beschränkte sich auf die Defensive. Einen weiteren Angriff setzte der FC dann besser um: eine gut geschlagene Ecke köpfte Stephan Hesse unhaltbar in den linken Winkel. 1:0 für den FC! Ein Entlastungsangriff der Gäste brachte dann den überraschenden Ausgleich. Während Sunny einen Schuss eines Gästeangreifers noch aus dem Winkel fischte, konnte er den Ausgleich durch die darauffolgende Ecke nicht verhindern. Doch der Ausgleich sollte den FC nicht aus der Bahn bringen und es ging fortan weiter Richtung Gästetor. Nach Traumpass von Timm Borggrebe lief Sujan alleine auf Gästekeeper Öz zu und konnte noch im letzten Moment per Foul gestoppt werden. Strafstoß! Wider den Gepflogenheiten trat der Gefoulte zum Elfmeter selber an und verwandelte souverän zum verdienten 2:1. Kurz später dann der erste Platzverweis für die Gäste. Nach überhartem Einsteigen kurz vor der Strafraumgrenze sah der Anadolu-Manndecker, zuvor bereits gelb-verwarnt, folgerichtig die Ampelkarte. Mit dem Ergebnis von 2:1 und quantitativ 11:10 ging es dann zum Pausentee. Die zweite Halbzeit sollte dann gleich mehrere traurige Höhepunkte bieten. Aber der Reihe nach: Zunächst brachte Jonas Ramspott seine Farben mit 3:1 in Führung. Nach einem Abpraller vom Pfosten reagierte Jonas am schnellsten und netzte sicher ein. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Der enorm schnelle Jan-Philipp konnte ein ums andere Mal auch nur regelwidrig vom Ball getrennt werden. Unter anderem nur durch eine Tätlichkeit eines Gästeakteurs, der mit der Hand nach Jan-Philipp schlug. Auch hier gab es folgerichtig dir Rote Karte. Die Gäste spielten von nun an also nur noch zu neunt (55. Minute). Spielerisch übernahm der FC jetzt klar das Kommando und drängte auf weitere Tore. Nach einem Ellbogencheck im Strafraum zeigte der gute Schiedsrichter erneut auf den Punkt. Wieder verwandelte Sujan den Strafstoß, neuer Spielstand 4:1. Nur kurze Zeit später die nächste Aufregung. Bei einem Zweikampf blieben beide Parteien auf dem Boden liegen. Der FC-Spieler wurde völlig unverständlich und plötzlich von einem herannahenden Dritten gewürgt, welches die nächste Rote Karte zur Folge hatte. Sportlich setzte Sujan anschließend den nächsten Höhepunkt mit dem 5:1 gegen sich nun aufgebende Gäste. Die letzte Aktion des Spiels gehörte dann wieder den Gästen. Im dritten Versuch traf ein Gästeakteur endlich den FC-Spieler und holte sich auch hier die verdiente Gelb-Rote Karte ab. Da nun nur noch 6 Feldspieler auf dem Feld waren musste der Schiedsrichter das Spiel abbrechen. Ein Kompliment an dieser Stelle an die Ostwig-Nuttlarer Spieler, die zu jeder Zeit dir Ruhe behielten und im gesamten Spiel nur eine gelbe Karte kassierten. Ein weiteres Kompliment an die Zuschauer, die sich von der hitzigen Atmosphäre nicht anstecken ließen. Auch der Schiedsrichter, der die Partie zu jeder Zeit richtig bewertete, überzeugte durch seine besonnene Art. Mit "Fair geht vor" hatte dieses Spiel nichts zu tun. Vielleicht sollte sich jeder mal überlegen, ob solche Aktionen auf Kreisliganiveau, aber auch im Sport im allgemeinen, von Nöten sind. Ein frisch auf derWesten.de erschienener Artikel zu dem Thema: http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/duisburg/Duisburger-Schiedsrichter-boykottieren-Schlaeger-Teams-id5195053.html