Nach der Massenschlägerei im Spiel der Kreisliga D1 im Kreis Olpe zwischen dem SSV Hofolpe und Vatanspor Meggen II (sauerlandfussball.de berichtete), wurde gestern Abend nach einer Marathonsitzung der KSK das Urteil gefällt. Dabei wurden gegen beide beteiligten Vereine und auch einige Spieler bzw. Trainer sehr hohe Strafen ausgesprochen. Wie es aussieht, wollte die Kreisspruchkammer ein Zeichen setzen.
Rekordstrafen für Spieler und Vereine
Ingesamt 8 Stunden tagte die Kammer in diesem Fall und machte sich die Urteilsfindung nicht leicht. Man hatte es hier mit einem der schlimmsten Fälle von Verfehlungen im Rahmen einer Sportveranstaltung zu tun, die es im Kreis Olpe je gegeben hatte.
Das Urteil im Einzelnen:
- Der Verein SSV Hofolpe wird wegen unzureichender Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung auf dem Platz, mangels Schutzes des Gastvereins sowie Ausschreitungen der Zuschauer in Tateinheit mit unsportlichem Verhalten seiner Mitglieder nach dem Spiel zu einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt
- Der Verein Vatanspor Meggen wird wegen unsportlichen Verhaltens seiner Mitglieder und Ausschreitungen seiner Zuschauer nach dem Spiel zu einer Geldstrafe von 300 Euro verurteilt
- Für das Rückspiel in Meggen ordnete die Kammer den Ausschluss der Öffentlichkeit an, um neuerlichen Ausschreitungen vorzubeugen
- Der Hofolper [Name auf Wunsch der Person entfernt] sowie die Vatanspor-Spieler Isa Kocabas und Korkmaz Yalcinkaya wurden jeweils wegen unsportlichen Verhaltens und Tätlichkeiten gegen Spieler oder Zuschauer zu Sperren von einem Jahr bis zum 3. November 2010 belegt
- Güven Can, Spielertrainer von Vatanspor Meggen II, muss eine Geldstrafe von 150 Euro zahlen. Schwerer dürfte wiegen, dass ihm untersagt wurde, für sieben Monate (bis 3. Juni 2010) eine Tätigkeit im Verein auszuüben
- Noch weiter ging die Kammer im Fall von David Verderber. Der Hofolper, der an beiden Sitzungen wegen angeblicher Morddrohungen nicht teilnahm, jedoch eine schriftliche Erklärung abgegeben hatte, wurde wegen einer Tätlichkeit gegen Spieler oder Zuschauer für 15 Monate (bis 3. Februar 2011) gesperrt. Damit blieb die Kammer nur knapp unter der Höchststrafe von 18 Monaten
- Freisprüche gab es hingegen für die Spieler Christopher Heimes, Mehmet Ceveliz und Valdirim Ahmeti sowie Hofolpes 1. Vorsitzenden Reinhard König und Vatanspor-Geschäftsführer Adem Bolatli. Zudem sah die Kammer die Vorwürfe, ein Hofolper Spieler trüge Hakenkreuz-Tätowierungen, â€nicht bestätigtâ€
Das Schlusswort der Kammer: "In eigener Sache möchte ich anmerken, dass die beiden Vereine ein wirklich schlechtes Licht auf den Fußballkreis Olpe geworfen haben", schrieb Vorsitzender Hesse beiden Seiten ins Stammbuch. "Wir wollen hoffen, dass das eine einmalige Sache war. Wir haben so etwas noch nie erlebt, es ist das höchste Strafmaß, das wir bisher festgesetzt haben. Das hatten wir in dieser Form noch nie."
Dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen.