Nuhnetal zeigt zwei Gesichter in Neheim.

Am vorletzten Spieltag schickte sich der FC Nuhnetal an, bedeutend in die heiße Phase des Abstiegskampfes einzugreifen. Nachdem man in den letzten Partien die bereits als Absteiger feststehenden Fleckenberger sowie den Tabellenzwölften aus Oberschledorn geschlagen hatte, wollte man sich auch gegen die Reserve des Landesligisten SC Neheim keine Blöße geben. So ging es in diesem Spiel vor allem darum die Oberschledorner Lokalrivalen zu unterstützen. Nachdem die Partie witterungsbedingt ein zweites mal angepfiffen wurde (Gewitter), legte die durch den Ex-Bundesligaspieler Uwe Grauer sowie den Mittelfeldmann Marcos Brandao-Bello verstärkte Heimelf gut los. Der FC wurde in die eigene Hälfte zurückgedrängt und die vor allem im Mittelfeld überlegenen Neheimer machten das Spiel. Die erste Torchance samt Verwertung hatte jedoch Nuhnetal als FC-Goalgetter Todt nach langem Zuspiel vom Gästekeeper regelwidrig von den Beinen geholt wurde. Den folgenden Elfmeter verwandelte der Stürmer selbst zum glücklichen 1:0 (9.). Fortan spielte allerdings nur noch der SC. So gelang es Nuhnetal bis zur Halbzeit nur noch dreimal gefährlich vors SC-Tor zu kommen. Im ersten Anlauf setzte Christian Winter eine Bleich-Ecke aus kurzer Distanz übers Tor, beim zweiten Versuch rutschte der FC-Spielmacher nach schönem Zuspiel von Todt knapp am Torerfolg vorbei und in der dritten Aktion traf Manuel Todt mit einem Schuss vom Sechzehner nur den Innenpfosten. Die Hausherren dagegen spielten sehr engagiert auf und erarbeiteten sich dank ihres hohen Laufpensums ein enormes Übergewicht. Nuhnetal konnte zeitweise nur noch mit langen Bällen klären, stand bei den vielen Ecken und Flanken jedoch recht sicher. In der 24. Minute nutzte Brandao-Bello dann jedoch eine schöne Vorlage der FC-Abwehr zu einem fulminanten Zwanzigmeter-Hammer in den Giebel. Nachdem Nuhnetal auch in der 42. Minute im Tiefschlaf weilte, Grauer sich durch die Abwehr mogelte und im Strafraum gelegt wurde, nutzte Routinier Wolfgang Müller den folgenden Strafstoß zur hochverdienten SC-Pausenführung. Nachdem man sich in der Halbzeit gesammelt hatte, legte der FC in Durchgang zwei dann jedoch los wie Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und THW es in Generalunion nicht besser hätten zelebrieren können. Mit der nötigen Portion Glück veranstaltete man ein Scheibenschießen mit Treffergarantie, welche den Gästetrainer nach eigenen Angaben an ein "Kickerturnier" erinnerte. Den Reigen eröffnete Manuel Todt mit einer gut getretenen Freistoßflanke von halblinks, welche nach Kopfball-Zweikampf im Sechzehner noch vom Neheimer Mittelfeldmann abgefälscht im Kasten der Heimelf landete (46.). Zwei Minuten später spielte Nuhnetal einen schönen schnellen Angriff gegen den aufgerückten Gegner zur 3:2 Führung aus. Nach Balleroberung und schönem Zuspiel lief Andre Winter der Abwehr davon, legte uneigennützig auf den mitgelaufenen Phillip Harbecke ab, welcher unhaltbar unter die Latte einnetzte. Wiederum zwei Minuten darauf war es erneut Andre Winter, der nach einem Freistoß am schnellsten reagierte und den Ball aus kurzer Distanz ins Tor stocherte. Weitere fünf Minuten später dann ein erneuter Vorstoß der Gäste. Nach langem Zuspiel aus der eigenen Abwehr legte Christian Winter auf Manuel Todt ab, welcher durch zwei Abwehrspieler hindurch sprintete und eiskalt vollstreckte. Den vorzeitigen Schlusspunkt setzte dann Samir Shala. Wie schon in Grafschaft düpierte der Libero den in die Mauerecke startenden Gästekeeper mit einem platziert getretenen Sechzehnmeter-Freistoß ins lange Eck. Fünf Tore in 16 Minuten! Im weiteren Verlauf fanden die Neheimer lediglich in zwei Offensivaktionen statt. Hier fanden sie jedoch ihren Meister in FC-Torward Robin Todt, der zweimal glänzent parierte, sowie in Patrick Sauerwald, der auf der Linie rettete. Nuhnetal dominierte und hätte bei besser Chancenauswertung noch nachlegen können. Letztendlich muss man sagen, dass der FC nach der Pause auch eine ordentliche Portion Glück im Gepäck hatte. So fand in den Minuten nach Wiederanpfiff fast jeder Schuss sein Ziel. Allerdings war dieses Glück zum Großteil erarbeitet. Die Neheimer, welche in der ersten Halbzeit großen Aufwand betrieben hatten, schienen platt zu sein. Mit Marc Groß und damit einem festen Manndecker gegen Brandao-Bello, der vom Coach verordneten festen Zuteilung im Mittelfeld, aber auch mit einer veränderten Spieleinstellung der restlichen Kicker kam mehr biss und Zweikampfstärke ins Team. Auch der in der 53. Minute eingewechselte Thorsten Ante machte mit hohem läuferischen Einsatz ein starkes Spiel. Schlussendlich ist der Sieg des FCs, trotz starker Leistung der Neheimer in Durchgang Eins, vollkommen verdient. Den Neheimern bleibt dank der Siege von Oberschledorn und Cobbenrode damit nur der Weg in die A-Liga, auf dem wir den fairen Sportsmännern alles Gute wünschen. Nuhnetal bleibt damit oben dran und wahrt sich die Option auf Tabellenplatz Nummer Vier.