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Donnerstag, 25. April 2024

Infoveranstaltung im Kreis Arnsberg am 14.02.2012

Kreisstrukturreform: Teilerfolg der Balver/Neuenrader Vereine

17.02.2012 - 09:49 Uhr • Babi • 4 Kommentare       

Infoveranstaltung zur Kreissturkturreform im Fußball-Kreis Arnsberg im SauerlandBei der am 14.02.2012 im Restaurant "1220" in Arnsberg-Neheim stattgefundenen Informationsveranstaltung des Fußballkreises Arnsberg über die Kreisstrukturreform erzielten die 7 Balver/Neuenrader Vereine einen Teilerfolg: auf der nächsten Sitzung der Ständigen Konferenz am 17.03.2012 wird es einen Antrag geben, der den Verbleib dieser Vereine im neuen Fußballkreis HSK als "Begründete Ausnahme" zusichert. Für mehr dazu und zu der Sitzung selbst, auf der auch die zukünftige Zuteilung der Aufsteiger in die Bezirksligen erläutert wurde, klickt bitte auf

Zu dieser Sitzung waren von Seiten des Verbandes erschienen:

- Carsten Jaksch-Nink (Verwaltungsdirektor)
- Josef Finkeldei (Kreisvorsitzender von Lippstadt)
- Manfred Schnieders (Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses)

Alle drei gehören der "Task Force" an - einem vom FLVW gegründeten Gremium, bestehend aus ca. 12 Personen -, welche die Kreisstrukturreform begleiten soll und nun im Vorfeld dabei ist, Meinungen bei den Sitzungen, die derzeit in jedem Fußballkreis zu diesem Thema stattfinden, einzuholen.

Kreisvorsitzender Bernd Henneböle eröffnete die mit ca. 120 Anwesenden gut besuchte Sitzung - es waren alle Vereine erschienen - und verwies darauf, dass sich der Kreis Arnsberg aufgrund der bevorstehenden Wegnahme der Balver bzw. Neuenrader Vereine (insgesamt sieben), welche politisch zum Märkischen Kreis gehören und damit nach der Kreisstrukturreform nicht mehr dabei sein würden, "massiv betroffen" fühle.

Anschließend erläuterte Manfred Schnieders die Auswirkungen der überkreislichen Spielklassenreform auf die Kreisligen, die ab der Saison 2012/13 greift und neben der (Wieder)-Einführung der Oberliga Westfalen die Verringerung der Landesligen auf vier Gruppen (derzeit fünf) und der Bezirksligen auf 12 Staffeln (derzeit 15) zur Folge hat.

So wird es bis einschließlich 2013/14 auf jeden Fall bei der bisherigen Regelung bleiben, welche insgesamt 46 Aufsteiger aus den 45 Kreisligen A in Westfalen vorsieht. Danach müssen sich die Kreise - ob fusioniert oder nicht - darauf einstellen, nicht mehr mindestens einen Aufsteiger stellen zu dürfen. Dies ist erforderlich, da bei 12 Bezirksligen und im Schnitt drei Absteigern je Staffel vom FLVW nur 36 Aufsteiger vorgesehen sind.

Zur Ermittlung wird zukünftig das mathematische Verfahren "Hare-Niemeyer" zur Anwendung kommen. Als Grundlage dient die Anzahl der Seniorenmannschaften je Kreis, wobei (als Ausnahmeregelung?) gilt, dass Kreise bis zu einer Quote von 0,9 einen Aufsteiger stellen dürfen.

Am Beispiel des vorgesehenen Fußballkreises HSK führte Herr Schnieders aus, dass dieser Kreis mit aktuell 171 Mannschaften [diese Zahl enthält nicht die Balver/Neuenrader Vereine; Anmerkung des Verfassers] zwei Aufsteiger stellen dürfe. Die Grenze, ob ein Kreis einen oder zwei Aufsteiger stellt, läge aktuell bei ca. 148 Mannschaften. Zudem wies Herr Schnieders daraufhin, dass zukünftig ein Fußballkreis maximal zwei Aufsteigern stellen darf - derzeit gibt es noch drei Kreise (Bochum, Dortmund und Recklinghausen), aus denen drei Mannschaften aus der Kreisliga A aufsteigen dürfen.

Herr Finkeldei schilderte dann die Auswirkungen der Kreisstrukturreform auf den Fußballkreis Arnsberg, der nach dem Modell des Verbandes mit den Fußballkreisen Meschede und Brilon zum neuen Fußballkreis "Hochsauerlandkreis" (HSK) vereinigt werden soll. Am 23.05.2012 wird ein außerordentlicher Verbandstag stattfinden, auf dem lediglich über einen Beschlussvorschlag [nicht über die Reform selbst; Anmerkung des Verfassers] abgestimmt werden wird; also ob es überhaupt eine Reform gibt oder nicht. Die Umsetzung wird anschließend durch die Ständige Konferenz [diesem Gremium gehören die 33 Kreisvorsitzenden sowie 7 Präsidiumsmitglieder des FLVW an] erfolgen und ein endgültiger Beschluss bis zum Frühjahr 2013 ausgearbeitet sein, der dann auf dem regulären Verbandstag im Juni 2013 präsentiert werden wird. Spätestens 2016 soll die Kreisstrukturreform abgeschlossen sein bzw. umgesetzt werden. Kreise, die bereits zuvor fusionieren wollen, müssen bis zum 31.01.2013 einen Antrag stellen [dies ist z.B. für die Kreise Paderborn und Büren oder Höxter und Warburg interessant, welche bereits ein Zusammengehen angekündigt haben] Außerdem bliebe die Kreisautonomie bezüglich des Spielbetriebs unangetastet; wie bislang auch seien die Kreise selbst zuständig, in welcher Form sie ihren Spielbetrieb durchführen, sodass durchaus auch weiterhin drei Kreisligen A im HSK möglich wären.
Als neu - und entscheidend für den in der Einleitung erwähnten Teilerfolg der Balver/Neuenrader Vereine - erwies sich folgender, erst kürzlich in den Beschlussvorschlag mit aufgenommener Passus, der "Begründetete Ausnahmen" zulässt: z.B. durch die Sicherstellung eines geordneten Spielbetriebs, geographische Erfordernisse oder die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Wie Herr Jaksch-Nink später erklärte, enthält erstgenannter Punkt auch die "gewachsenen Strukturen", zu denen auch der Spielbetrieb der Balver/Neuenrader Vereine gehört.

Bei der Präsentation einer Landkarte des zukünftigen HSK, welche nicht die Balver/Neuenrader Vereine enthielt, meldetet sich zum ersten Male Andreas Asshoff, Geschäftsführer des TuS Langenholthausen und Mitinitiator einer Resolution zur Sicherstellung des Verbleibs dieser sieben Vereine im Fußballkreis HSK auch nach einer Reform, zu Wort und äußerte seinen Unmut darüber, dass diese nicht berücksichtigt worden waren [wie der Verfasser im Vorfeld erfuhr, war ihm dies vorab zugesichert worden]. Die Diskussion hierüber entwickelte sich zum Hauptstreitpunkt des Abends.

Nach dem Einwand von Herrn Finkeldei, dass durch die Kreisstrukturreform auch die Zusammenarbeit mit der Politik verbessert werden soll, verwies Reinhard Pietz, Vorsitzender des Arnsberger Kreisschiedrichterausschusses, darauf, dass es diese bereits jetzt gäbe und dass z.B. bei dem Bau von Kunstrasenplätzen [von den sieben Balver/Neuenrader Vereinen verfügen vier davon über insgesamt fünf Plätze] die Unterstützung durch die Städte vorhanden gewesen sei.

Nun kam auch Herr Jaksch-Nink zu Wort und erläuterte die Auswirkungen des demographischen Wandels, welche den Verband dazu bewogen haben, eine Reform anzustreben. Als Beispiel nannte er den Rückgang der Jugendmannschaften in Arnsberg von 240 auf 208 Mannschaften innerhalb einer Saison. Seine Ausführungen wurden dabei immer wieder - teils lautstark - von Herrn Asshoff unterbrochen, sodass sich selbst Kreisvorsitzender Henneböle zu einer Mäßigung genötigt sah. Herr Asshoff entschuldigte sich schließlich, verwies allerdings auch auf die hohe emotionale Bedeutung dieses Anliegens. Die Diskussion entschärfte sich, nachdem Herr Jaksch-Nink, der sich zu jeder Zeit geduldig und verständnisvoll zeigte, versicherte, dass es durchaus eine Möglichkeit gibt, eine schriftliche Zusage, dass die Balver/Neuenrader Vereine im HSK verbleiben, zu erhalten: Durch einen Antrag auf der Ständigen Konferenz des FLVW, dessen nächste Sitzung am 17.03.2012 stattfinden wird. Das Modell sähe die politischen Kreise lediglich als Grundlage, auf der bei normaler Diskussion und vernünftigen Ansätzen eine Aussprache ohne weiteres möglich sei. Als Beispiel nannte er hier die am Tag zuvor im Fußballkreis Herne stattgefundene Sitzung, bei der von der Task Force der Hinweis aufgenommen und anerkannt worden war, dass die Vereine aus Castrop-Rauxel, welche politisch zu Recklinghausen gehören, ebenfalls als "Begründete Ausnahme" im Kreis Herne verbleiben sollen, da hier die Anbindung an den ÖPNV erheblich besser ist.

Da Herr Asshoff auf einer schriftlichen Zusage beharrte, versprach Herr Jaksch-Nink, bis zur Bekanntgabe der Tagesordnung am 16.02.2012 einen entsprechenden Antrag auszuarbeiten, der den Verbleib der Balver/Neuenrader Vereine auch im neuen HSK sicherstellt und über den am 17.03.2012 abgestimmt werden wird, und zwar durch den neuen Passus "Begründete Ausnahme". Herr Finkeldei zeigte sich zuversichtlich, dass für einen solchen Antrag durchaus gute Chancen bestünden, da die Task Force einen großen Fehler machen würde, nicht auf die Vereine einzugehen und das genau dafür diese Sitzungen überall stattfänden; alleine bei dieser Sitzung seien ja bereits sechs Teilnehmer der Ständigen Konferenz anwesend [neben den drei Mitgliedern der Task Force hatten sich auch die Kreisvorsitzenden aus Meschede (Michael Lichtnecker) und Brilon (Ludwig Stappert) eingefunden], auf deren Stimmen die Balver/Neuenrader Vereine zählen könnten.

Obwohl ein großer Teil dieser Sitzung obigem Thema gewidmet war, kamen auch andere Themen zu Wort. Ein Vertreter des TuS Oeventrop erinnerte an eine vor Jahren in Olsberg stattgefundene Regionalkonferenz, bei der den Vereinen versichert worden war, dass es bei einer überkreislichen Spielklassenreform zu keinem Massenabstieg käme [tatsächlich müssen in dieser Saison aber bis zu sechs (bei 16 Mannschaften) bzw. bis zu sieben (bei 17 Mannschaften, was in der Bezirksliga 5 der Fall ist) die Bezirksliga nach unten verlassen; Anmerkung des Verfassers] und die Vereine vom Verband nicht ernstgenommen würden, sodass sich jetzt ein Deja-Vu-Erlebnis bei ihm einstelle. Jürgen Schulte, Vorsitzender von TuRa Freienohl, verwies auf die Möglichkeit, statt eines Fußballkreises HSK erstmal zwei Kreise zu bilden. Dem wurde direkt von Herrn Lichtnecker widersprochen, da dies einen scharfen Schnitt durch den Kreis Meschede bedeuten würde, was völlig falsch wäre. Helmut Weber, Vorsitzender des TuS Vosswinkel, fragte nach den Gründen, warum die Vereine für die Reform stimmen sollten und äußerte seine Bedenken darüber, zukünftig womöglich von Vosswinkel nach Nuhnetal fahren zu müssen. Während Letzteres mit dem Hinweis auf die Kreisautonomie von Herrn Pietz zerstreut werden konnte, konnten die Vertreter der Task Force auf Ersteres - nach Eindruck des Verfassers - keine befriedigende Antwort geben.

Auf die Frage von Christian Müller, Vorsitzender der SG Balve/Garbeck, warum Jugendspielgemeinschaften nicht aufstiegsberechtigt seien [diese dürfen nicht überkreislich spielen; Anmerkung des Verfassers], entgegnete Herr Schnieders, dass dies leider nicht allein im Entscheidungsbereich des FLVW, sondern in jenem des WFLV läge und dass vom FLVW eingebrachte Anträge, die dies gestatten (notwendig wäre eine Zweidrittelmehrheit), bislang immer von den anderen beiden ebenfalls dem WFLV zugehörigen Landesverbänden, dem FV Niederrhein und dem FV Mittelrhein, abgelehnt worden seien.

Gegen Ende meldete sich noch ein Vertreter des TuS Echthausen [politisch zum Kreis Soest gehörig] zu Wort und begrüßte ausdrücklich die bevorstehende Kreisstrukturreform, da dem Verein sowohl vor zweieinhalb als auch vor eineinhalb Jahren ein Wechsel in den Fußballkreis Soest vom Kreis Arnsberg verwehrt worden sei. Herr Henneböle sicherte dem TuS Echthausen daraufhin zu, dass - da inzwischen ein Umdenkungsprozess innerhalb des Kreisvorstandes stattgefunden hätte - einem entsprechenden Antrag nunmehr zugestimmt werden würde.

Zu einer Abstimmung, ob der Fußballkreis Arnsberg den Beschlussvorschlag auf dem außerordentlichen Verbandstag am 23.05.2012 befürworten oder ablehnen soll, kam es nicht, da nun erst die Sitzung der Ständigen Konferenz am 17.03.2012 abgewartet werden soll.

Nach fast zwei Stunden endete schließlich um kurz vor 21 Uhr diese Informationsveranstaltung. Zu den Auswirkungen auf die anderen beiden Sparten des FLVW, die Leichtahtletik und den Freizeit- und Breitensport, wurde leider nichts gesagt, obwohl auch diese Vereine an der als Pflichtveranstaltung angesetzten Sitzung teilnehmen mussten.

Hinweis: Dieser Artikel wurde vom Verfasser nach bestem Wissen und Gewissen anhand von Aufzeichnungen, aber teilweise auch aus dem Gedächtnis, erstellt. Sollten hierbei Fehler oder Unrichtigkeiten unterlaufen sein, bitte ich bereits vorab um Entschuldigung und sichere zu, nach entsprechenden Hinweisen natürlich eine Änderung oder Streichung der jeweiligen Passagen vorzunehmen.





 
 

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