Weniger Werbung?
Registrier dich hier kostenlos als User von sauerlandfussball.de:
Registrierung
Gast
 
  [ Registrieren ]
Kontakt
Kontakt
Standort:  Startseite > News > Fatale Schiedsrichterfehler in der Geschichte des Fußballs und die Auswirkungen auf die Regelungen
Freitag, 29. März 2024

Fatale Schiedsrichterfehler in der Geschichte des Fußballs und die Auswirkungen auf die Regelungen

17.02.2014 - 10:26 Uhr • micha       


pixabay.com © flooy CC0 1.0
Ob Fußballprofis oder Amateure, die Entscheidungen des Schiedsrichters werden selten ohne Diskussionen hingenommen, vor allem bei Toren oder Fouls. Es vergeht kaum ein Wochenende, an dem nicht gegebene Foulelfmeter oder gegebene Tore zu hitzigen Auseinandersetzungen führen. In der Geschichte des Fußballs hat es vor allem auf internationalem Parkett einige Entscheidungen gegeben, die sich im Nachhinein als fatale Fehler herausstellten. Heutzutage gibt es mehrere Schiedsrichterassistenten, die über Funk miteinander kommunizieren oder die Torlinientechnik, die für präzisere Auskünfte über die jeweilige Situation sorgt. In der Bundesliga gab es zunächst lange Diskussionen, aber ab der Saison 2015/2016 wird es die Torlinientechnik auch in Deutschland geben, was bundesliga.de erläutert. In den anderen Ligen ist diese Technik noch nicht vorgesehen. Doch nicht immer ist auf die Technik oder das Augenmaß der Schiedsrichter Verlass und viele Änderungen vor allem der Passivregelung sorgen auch heute noch für Unmut bei Spielern und Zuschauern.

1966 WM-Finale England gegen Deutschland

England gewann 1966 mit 4:2 gegen Deutschland im eigenen Land die Fußball-Weltmeisterschaft. In Wembley siegte die Mannschaft jedoch mit einem fragwürdigen Tor, das in der Verlängerung den Sieg der Engländer besiegelte. Stürmer Geoff Hurst, der bereits für eines der zwei Tore zum 2:2 gesorgt hatte, zog einen Schuss ab, den Hans Tilkowski zwar noch berühren, den Ball jedoch nicht aufhalten konnte und so sprang dieser von der oberen Latte auf die Torlinie und anschließend durch Wolfgang Weber ins Aus. Schiedsrichter Gottfried Dienst war sich nicht sicher und befragte den Linienrichter, der auf die Mittellinie verwies und das Tor für England quasi entschied.

Bis heute wird hitzig darüber diskutiert, ob der Ball nun drin war oder nicht und mit der heutigen Torlinientechnik, wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen. In folgendem Video ist eine Zusammenfassung der Ereignisse zu finden:

Bayern München gegen 1. FC Nürnberg 1994 - Meisterschaft mit Phantomtor

Der Rekordmeister siegte 1994 gegen den 1. FC Nürnberg mit einem 2:1, das eigentlich kein Tor war. Bayerns Thomas Helmer erhielt in der 26. Minute nach einem Eckstoß den Ball und beförderte diesen in einer unübersichtlichen Szene direkt am Tor vorbei. Doch der Linienrichter Jablonski hatte gesehen, dass der Ball über der Torlinie lag, allerdings neben dem Tor. Er entschied auf Tor, auf das 1:0 für Bayern München und gab dies dem Schiedsrichter Osmers zu verstehen, der daraufhin das Tor für gültig erklärte. Im weiteren Verlauf des Spiels siegte München mit 2:1 und die Aufregung danach ging durch alle Kanäle. Besonders tragisch war, dass Nürnberg gegen den Abschied kämpfte und das Phantomtor dem Verein quasi die letzte Chance genommen hatte. Das DFB-Sportgericht ordnete jedoch nach dem deutlichen Fehler der Schiedsrichter ein Wiederholungsspiel an, welches Bayern München ebenfalls mit 5:0 gewinnen und dadurch die Meisterschaft an sich reißen konnte. Die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters ist laut FIFA-Statuten jedoch nicht zu verändern und so gab es sogar Androhungen von Punktabzügen in der WM-Qualifikation. Bis heute haben die Worte des Schiedsrichters Bestand, auch wenn er sich falsch entscheiden sollte.

pixabay.com © flooy CC0 1.0
Fragwürdige Entscheidungen durch neue Regelungen und Techniken

Im Laufe der Geschichte haben sich die Regeln und Bedingungen des Profifußballs immer weiter verändert. Besonders die Abseitsregel war und ist bei allen Beteiligten mehr oder weniger unbeliebt. Beispielsweise gab es bis in die 1990er die beliebte Abseitsfalle für Stürmer, in denen die abwehrende Mannschaft den Angreifer in das Abseits stellt, kurz bevor dieser angespielt wurde. Weitere Informationen dazu unter diesem Link.

Das passive Abseits bedeutet in den 2000ern eine Erweiterung der Abseitsregel, die besagt, dass ein angreifender Spieler zwar im Abseits steht, jedoch nicht aktiv in das Spielgeschehen eingreift und deshalb kein Abseits zu pfeifen ist. Eine ausführliche Erklärung mit Beispielen und der Entwicklung der Regel zeigt fussballoutlet24.de.

Seit Einführung der Regelung hat es bereits einige Spiele gegeben, in denen der Schiedsrichter aufgrund eines vermeintlich passiven Abseits nicht gepfiffen hat oder wegen eines vermeintlichen Eingriffs in das Spiel beispielsweise durch die Irritation des Torwarts den Spieler doch im „aktiven" Passiv stehen sah. Die Entscheidungen sind dabei oft ein schmaler Grat zwischen Abseits und passivem Abseits, wie beispielsweise bei der Partie von Schalke 04 gegen NK Maribor in der Champions League Partie 2014. Das Spiel ging 1:1 aus, doch das Tor von Marbors Spieler Mitja Vilar ist umstritten, denn sein Mitspieler Marcos Tavares stand im passiven Abseits, berührte jedoch Torhüter Fährmann und hat ihn also irritieren können. Der Ausgleich durch Huntelaar ist ebenso umstritten, denn Schalkes Draxler stand dabei in der Schussbahn und gleichzeitig im Abseits.

Die Verwendung des Freistoßssprays ist bisher nicht überall auf Gegenliebe gestoßen, zumindest nicht innerhalb Deutschlands und die Spielmanipulationen durch die Schiedsrichter tragen nicht dazu bei, dass das Vertrauen in das Regelwerk und die Schiedsrichter steigt. Besonders das Festhalten der Tatsachenentscheidung der Schiedsrichter erweist sich als fatal, wenn klare Fehler passieren, die im Nachhinein deutlich sichtbar werden. Die Diskussion um die Regelungen und beispielsweise der Einsatz von Computerchips in Fußbällen werden in den kommenden Jahren noch für genügend Zündstoff sorgen.





 
 

Seitenaufbau in 0.724604 Sekunden